Wir zeigen in diesem Abschnitt, daß das Auftreten von Resonanztermen bei Hamiltonschen Vektorfeldern nicht ausgeschlossen werden kann, so daß es im allgemeinen nicht möglich ist, mit der dargestellten Normalisierungsprozedur die Hamiltonschen Differentialgleichungen vollständig zu lösen.
Wir bringen zunächst die kanonischen Gleichungen
(1.1) auf die Gestalt der Gl. (1.3), indem wir
Wenn wir uns, analog zur Diskussion für allgemeine Vektorfelder, auf
Hamilton-Funktionen beschränken, die als Potenzreihe vorliegen und in
einen kritischen Punkt haben, ergibt die Linearisierung von
(1.31) um :
(1.25) |
In [St87] wird gezeigt, daß die Flußabbildung
des linearisierten Hamilton-Systems symplektisch ist:
(1.27) |
Um nachzuweisen, daß Anteile des Hamiltonschen Vektorfeldes resonant sein können, müssen wir die Nichtinvertierbarkeit von zeigen: . Wir führen diesen Nachweis hier nur für den Fall, daß diagonalisierbar ist: Der Fall nichttrivialer Jordanblöcke von wird in [Ar83,ArPl90] diskutiert und führt zum gleichen Ergebnis.
sei eine Basis, in der diagonal ist:
(1.28) |
(1.29) |
Die Resonanzbedingung ist für Hamilton-Systeme immer erfüllt: und seien eines der Eigenwertpaare, deren Existenz wir oben nachgewiesen haben. Mit und ist dann Gl. (1.40) erfüllt.
Damit ist klar, daß die Normalformentheorie allgemeiner Vektorfelder, angewandt auf Hamiltonsche Vektorfelder, kein geeignetes Werkzeug zur Vereinfachung darstellt, denn die Linearisierbarkeit ist auf diesem Wege keineswegs sichergestellt. Zwar führt auch die Normalformentheorie für Hamilton-Funktionen nicht auf eine Linearisierung, aber die geforderte Vereinfachung gelingt hier auf andere Weise, wie wir in Abschnitt 1.2 sehen werden.